Buch II, Fünfter Teil, Kapitel 14

Dreiecksbeziehung

Marja Dmitrijewna hat mit Fürst Nikolaj gesprochen. Dieser war sehr erregt und ist dickköpfig geblieben. Sie rät Natascha und dem alten Grafen Ilja Andrejwitsch deshalb ihre Geschäfte abzuwickeln, nach Otradnoje zu fahren und den Rest von dort aus abzuwarten. Wenn Nataschas Bräutigam alleine mit dem Alten spricht, so könnte er ihn vielleicht noch überzeugen. Wenn sie aber hier alle zusammentreffen, dann würde es sicher nur Streit geben und die Trauung könne dann nur noch ohne seine Einwilligung stattfinden.

Zum Ende des Gesprächs holt Marja Dmitrijewna noch einen Brief von Prinzessin Marja aus ihrem Ridikül und reicht ihn an Natascha weiter. Darin entschuldigt sich die Prinzessin für das entstandene Missverständnis. Sie könne doch gar nicht anders als die Auserkorene ihres Bruders ebenfalls zu lieben und versichert Natascha, dass ihr Vater das trotz seines Verhaltens letztendlich auch so sehen werde. Sie bittet Natascha schließlich sich noch einmal mit ihr zu treffen.

Während Natascha über ihre Antwort nachdenkt, stellt sie sich ihre rosige Zukunft mit Fürst Andrej vor, muss aber auch an Anatol Kuragin denken, in den sie ebenso verliebt ist. Sie ist überzeugt sich für einen der beiden entscheiden zu müssen, aber niemals ohne den anderen glücklich werden zu können. Während sie sich über ihr Dilemma den Kopf zerbricht, wird ihr ein Brief gereicht, der von Dolochow im Namen Anatols verfasst wurde. Darin beteuert er ihr, dass für ihn nur ihre Liebe oder der Tod infrage komme und sie ihm nur ihr “Ja” zu geben brauche, damit er mit ihr bis ans Ende der Welt fliehen würde.

Bestärkt in ihrer Liebe zu Anatol bleibt Natascha diesen Abend unter falschem Vorwand zu Hause, während Marja Dmitrijewna mit den jungen Mädchen zu den Archarows fährt.